Mittwoch, 21. November 2012

Weihnachtspost!!

Hallo liebe Leute,

ich habe endlich einen festen Arbeitsplatz!!
Ich habe mich entschieden, mit einer der Pflegerinnen zusammenzuarbeiten, wir haben 5 Omas, die es zu pflegen gibt, und ich bin sehr glücklich mit ihr :)

Ansonsten ist nicht viel passiert, ich habe nur mit Schrecken festgestellt, dass es rasant auf Weihnachten zugeht!! Auch wenn es sich gar nicht danach anfühlt... Es sind 30 Grad hier und strahlender Sonnenschein jeden Tag!! Hat auch was :D

Warum ich mich melde, ich freue mich tierisch über Weihnachtskarten, hier also meine Adresse, falls ihr Lust und Zeit habt, mir zu schreiben!!

Lea Marie Stutz
Carampangue 1017
San Fernando
VI. región
Chile

Ich freu mich drauf!!

bis bald,

eure Lea

Mittwoch, 7. November 2012

Der Süden!!

Wie versprochen, dieses Mal eine etwas schnellere Rückmeldung als die letzten Male :)

Ich bin heile aus unserem Kurzurlaub aus dem "Süden" des Landes zurückgekehrt!

Es war zwar etwas abenteuerlich, aber voll schön, aber ich fange mal von vorne an:

Am Donnerstag Abend ging es für meine Mitfreiwillige Theresia und mich zur Autobahn, um den Bus nach Osorno zu kriegen... Ja richtig, Autobahn, es gibt einen kleinen Unterstand ohne Namen oder Haltestellenschild an dem die Autos nen halben Meter entfernt mit Tempo 130km/h vorbeirauschen, es war auf jeden Fall eine neue Erfahrung! Wir sind mit dem Busunternehmen Pullmann-Bus gefahren (das soll hier keine Schleichwerbung werden, sondern zur Verdeutlichung des Problems beitragen) und man konnte die Namen der Busunternehmen, die vorbeigefahren sind, erst lesen, als es schon zuspät war, um sie noch anzuhalten...Die ersten drei Busse waren alles Pullmann Sur-Busse, und wir haben uns schon schreckliche Sorgen gemacht, dass der Bus uns vergessen hat, aber ne halbe Stunde zuspät, klar, wir befinden uns ja in Chile, kam dann doch noch der Bus, sogar mit denen von uns reservierten freien Plätzen!

Wir sind dann sogar relativ problemlos in Osorno angekommen, leider 2 1/2 Stunden später als geplant, hier, falls ihr das lesen solltet, nochmal eine dicke Entschuldigung an die Jungs, die uns in Osorno morgens um 5 Uhr schon am Bahnhof erwartet haben, um dann um halb 8 nochmal wiederzukommen!

Joah, über die Stadt Osorno lässt sich nicht soviel Spektakuläres erzählen, sie hat 130.000 Einwohner, eine Kathedrale, die ziemlich neu ist, von außen wie eine Bahnhofshalle aussieht, und leider nicht geöffnet war, als wir da waren, um sie anzuschauen, einen zentralen Platz mit Springbrunnen, der leider ausgeschaltet war, weil umgebaut wird und ein großes neues Einkaufszentrum, indem es einen riesigen JUMBO gibt, den Supermarkt, der alle deutschen Produkte verkauft, die das Herz begehrt, zum Beispiel Filterkaffee oder deutsche Schokolade...

Nachmittags hat ein Padre aus dem Projekt der deutschen Freiwilligen, bei denen wir unterkommen konnten für 2 Nächte uns die Nationalparks und die schönen Seiten von Osornos Umgebung gezeigt. Wir waren an Wasserfällen, an heißen Quellen, wo ganze Schwimmbäder mit dem angenehm warmen Wasser aus dem Boden gefüllt werden und standen am Fuß eines Vulkans, der im Winter als Skigebiet genutzt wird.

Leider hat der Süden seinem Ruf ganze Ehre geleistet, 300 von 365 Regentage im Jahr zu haben, und natürlich hat es den ganzen Tag geschüttet wie aus Eimern... Aber damit mussten wir ja rechnen :)

Dafür hatten wir einen Tag später mehr Glück mit dem Wetter, als es nach Valdivia ging!
Valdivia ist bekannt für seinen riesigen Fischmarkt, für die Seehunde und -löwen, die zwischen den Ständen liegen und sich von Touristen mit Fischabfällen füttern lassen, ein tolles Bild!!
Zudem liegt die Stadt direkt an dem Fluss "Rio Valdivia" und es werden zahlreiche Bootsfahrten um die Insel Teja angeboten, auf der die Uni der Stadt liegt und ein botanischer Garten.
Auch wir haben uns die Bootsfahrt nicht entgehen lassen, allerdings nicht, ohne vorher um den Preis zu feilschen... Wir haben es geschafft, den Preis von 5.000 Pesos auf 2.000 zu drücken!! Ich vermute, als die Verkäufer gemerkt haben, dass wir doch keine ganz ahnungslosen Touristen sind, und etwas von der Sprache und dem Geld verstehen, haben sie kleinbei gegeben!!


Den nächsten Tag haben wir in Puerto Varas verbracht, eine kleine Touristenstadt ca anderthalb Stunden südlich von Osorno. Da haben wir dann auch tatsächlich einen Blick auf den Vulkan Osorno erhaschen können, der uns in der Stadt Osorno durch Nebel und Regen verwehrt geblieben ist!
Wenn man das erste Mal nach Puerto Varas reinkommt, hat man das Gefühl, ein kleines Schweizer-Bergdorf zu betreten... Die Häuser sind aus dicken Holzstämmen, die Restaurants haben deutsche Namen, überall wird Strudel und Kuchen verkauft, und es laufen unglaublich viele blonde und europäisch aussehende Menschen auf den Straßen rum!

Den leider schon letzten Tag unserer kurzen Reise haben wir in Puerto Montt verbracht, bei einer Freundin von Maxima, dort haben wir ersteinmal relativ lange geschlafen, wir waren ziemlich fertig, wer mich kennt, weiß, dass ich eher ein Mensch bin, der viel Schlaf braucht, und den hatte ich in den Tagen davor definitiv nicht bekommen... :)

In der Stadt haben wir uns die größten Sehenswürdigkeiten angeguckt, die "Kathedrale von Puerto Montt", die ungefähr die Größe der San Franziskus-Kirche in Barop entsprochen hat, also eher klein und ziemlich unspektakulär, aber immerhin ein reiner Holzbau!
Dann gab es dort ein Bronze-Denkmal, das deutschen Einwanderern gewidmet war, ein Einheimischer zeigt gut gekleideten Deutschen den Weg in den Dschungel, wir haben keinen Dschungel gefunden, aber gut :P
Des Weiteren gab es eine sehr interessante Foto-Ausstellung eines chilenischen Künstlers, der mit seiner Handy-Kamera Momente des Minenunglücks 2010 in  San José festgehalten hat, das fand ich persönlich sehr bewegend, Bilder, die Menschen zeigen, die mitgelitten haben mit den verschütteten Arbeitern, Dörfer, die geschmückt waren für die feierliche Rückkehr nach der geglückten Rettung, die Kapsel, mit der die Minenarbeiter hochtransportiert wurden, und so weiter...

Natürlich haben wir uns auch wieder den Fischmarkt angeguckt, sehr leckere Meeresfrüchtesuppe gegessen und uns die Handwerkerstände angeguckt, Socken und Pullis aus Alpakawolle, Mateteebecher, Holz-Schnitzarbeiten, alles was so angeboten wurde... Das Exotischste waren getrocknete Miesmuscheln am Spieß, das sah iwie nicht so appetitlich aus, ich habe auch nicht herausgefunden, ob die tatsächlich zum Essen gedacht waren, oder wofür man die noch benutzen kann...


Zum Abschluss unseres Tages dort sind wir noch auf eine kleine Insel gefahren, dort gab es eine kleine Kapelle auf dem Berg, auf den wir natürlich hochgewandert sind, man hatte von dort einen wundervollen Blick auf Puerto Montt und auf den Pazifik... Allerdings war der Tag sehr grau, wie man auf den Fotos gut sehen kann :D:D

Abends um halb 10 ist der Bus dann wieder abgefahren, sogar vom Terminal aus und nicht an der Autobahn und wir haben es am nächsten Tag morgens auch fast pünktlich zur Arbeit geschafft!!
Der Arbeitstag war zwar schon ziemlich anstrengend, aber man muss dazu sagen, dass die Busse hier nicht mit deutschen Bussen vergleichbar ist, man hat in etwa so viel Platz wie in der First Class im Flugzeug, kann seinen Sitz zurückstellen und eigentlich ziemlich bequem schlafen und reisen!!

Ich habe die Reise sehr genossen, allerdings war ich fast etwas enttäuscht von der Natur dort, alle Chilenen schwärmen von dem Süden, dass es dort soo schön sein soll, aber es hat alles ziemlich viel Ähnlichkeit mit Westeuropa, grüne Wiesen, schneebedeckte Berge, große Seen und natürlich das Meer :)
 Es war auf jeden Fall toll, dass mal gemacht zu haben, aber als nächstes steht dann die Reise nach Bolivien und in den Norden Chiles an, durch die Atakama-Wüste, das wird bestimmt auch nochmal ein besonderes Highlight meines Jahres hier!!

Die nächsten Wochen hier werden vermutlich etwas ruhiger, es stehen nicht mehr so viele Feste an, ich bin aber auf jeden Fall schon sehr gespannt auf die Vorweihnachtszeit, eine Mitarbeiterin hat mir heute ganz stolz erzählt, dass sie schon ihren Weihnachtsbaum für dieses Jahr gekauft hat, einen weißen (schneebedeckten) Kunsttannenbaum!!!
Andere Länder, andere Sitten!!

Ich freu mich über Kommentare,
ganz liebe Grüße ins herbstliche Deutschland,

eure Lea :)




Sonntag, 28. Oktober 2012

Semana de Cumpleaños!!








Soo, fast schon wieder ein Monat um, wie die Zeit vergeht...


und es ist wieder so viel passiert, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.. Das Jubiläum der Hermana Pushpa war echt nett, nur dass es den ganzen Tag geregnet hat, aber abends, als ich die 3 Stunden nach Hause auf der Ladefläche des Pickups verbringen durfte, weil nicht genug Sitze vorhanden waren, ist die Sonne rausgekommen, so wunderschöne Landschaft und Lichtverhältnisse habe ich vorher noch nie gesehen! Man hatte das Gefühl, dass der Regenbogen auf der Erde angefangen hat... Ich hoffe, man kann das auf dem Foto einigermaßen erkennen...


Und da man das Jubiläum ja nicht nur einmal mit den ganzen Schwestern feiert, sondern natürlich auch mit Freunden, stand den Donnerstag danach eine weitere Feier bei uns im Garten an... Und wofür hat man denn Freiwillige? Zum Bäume schmücken!! Die Leiter sah zwar nicht so vertrauenserweckend aus, aber sie hat gehalten!! :) 
Und Spaß hatten wir auch dabei :D

Letztes Wochenende sind wir von einer Freundin und Mitarbeiterin aus dem Hogar nachhause eingeladen worden, sie hat mitbekommen, dass wir immer darauf aus sind, die Natur zu erleben, und da sie mitten auf dem Land wohnt, hat sich das super ergänzt!!

Abends sind wir mit ihr und einigen anderen Freunden an einen Fluss gewandert, natürlich ganz in der Nähe ihres Hauses, Chilenen sind nähmlich nicht so gerne bereit, weite Strecken zu fuß zurückzulegen, um dort Lagerfeuer zu machen, und gemeinsam zu kochen, zu essen und zu trinken!!

Hier sieht man uns bei der Vorbereitung des Essens, es war eine tolle Idee, und köstlich dazu, aber sehr banal zuzubereiten... Das Fleisch, das Hühnchen und die Muscheln werden in einer Schale übers Feuer gestellt, ohne Rost oder so, einfach rein, und dann etwas Wasser und Weißwein drüber, etwas Salz, Pfeffer und Oregano dran und fertig ist die Fleisch-Hühnchen-Muschelpfanne... Aber so was leckeres habe ich echt selten zuvor gegessen, man kann es sich kaum vorstellen!! :D

Nach dem Essen kam richtig Pfadfinder-Stimmung auf, es wurde Gitarre gespielt, gesungen und natürlich getrunken... :P Es war eine lange, aber sehr schöne Nacht und ich hoffe, dass wir bald die Möglichkeit bekommen, Vicky nochmal zu besuchen :) 



wir mit unserer Gastgeberin
Und was ich natürlich am tollsten fand, sie hatte auch zwei Hunde, davon einen Welpen :D Langsam bekommt man echt den Eindruck, dass ich mich hier nur für die Hunde interessiere, aber dem ist natürlich nicht so!! :) Obwohl das schon ein netter Nebeneffekt ist, dass hier jeder Haushalt mindestens einen Hund hat :)


Aber auch im Altenheim ist viel passiert in der Zwischenzeit, wir hatten hier auch ein Jubiläum zu feiern, das Hogar ist 62 geworden, was natürlich zum Anlass genommen wurde, ausgiebig zu feiern :D

Die "Semana de Cumpleaños" wurde als eine Art Wettkampf gefeiert, das Altemheim wurde in drei Allianzen aufgeteilt, die grüne, die rote und die blaue, meine Allianza!!
Wir bei einer Shoppingtour für die Kostüme!

Jede Allianza hatte die Aufgabe, sich ein Thema, passend zur Farbe auszusuchen und ihren Teil des Heims dementsprechend zu gestalten J Wir haben uns als Thema den Himmel ausgesucht, einen Ort des Friedens und der Liebe… Ein bisschen sarkastisch, ist aber gut angekommen bei den Omas J Tagelang haben wir Sterne ausgeschnitten, Engel aufgemalt, Stoffe gekauft, und das Heim dekoriert, es ist echt ganz schön geworden!


Montag, der erste Tag der Feierlichkeiten, wurden die Kandidaten vorgestellt, jede Allianza hat eine Oma und eine Pflegerin bestimmt, als Königin aufzutreten, so ähnlich wie bei einer Miss-Wahl, natürlich in schönen Kleidern und mit gemachten Frisuren…Die Stimmung war einfach toll, jeder hat seine Kandidaten angefeuert, sogar die Omas haben mitgemacht :) 



Reise nach Jerusalem...
Dienstag standen Spiele auf dem Programm, Eierlauf (das mit dem Löffel im Mund und das Ei auf dem Löffel), die Reise nach Jerusalem und Ballons zerplatzen (wer am schnellsten Ballons zerplatzen lassen kann, indem er sich drauf setzt...) Allerdings waren dies Wettkämpfe, die zwischen den Pflegerinnen ausgetragen wurden, die Omas waren nur Publikum...


ein Teil der blauen Allianza

Mittwoch, als großes Highlight war das Verkleiden angesetzt... Wer die meisten Omas und sich selber möglichst eindrucksvoll und ideenreich verkleidet, gewinnt!! Es sind schon tolle Sachen dabei zustande gekommen, der Plan war, dass ich als Barbie verkleidet gehe, da ich ja nunmal blond bin, aber dagegen konnte ich mich gerade noch wehren... 

Also sind Tete und ich als Inderinnen aufgetreten, in Sari, sogar mit Punkt auf der Stirn... Hier werden eben mehrere Kulturen geschickt miteinander verknüpft :D

 


Donnerstag war gemeinsames Singen und Tanzen, mit den Omas natürlich und Freitag war das große Highlight mit Verkünden der Siegerallianz (es waren leider die grünen, die gewonnen haben, aber wir blauen sind immerhin zweiter geworden!!) und mit Krönen der Reina, so richtig mit Schärpe und Krönchen, wie man das halt so aus dem Fernsehen kennt :P

Man kann sagen, dass wir eine ziemlich ereignisreiche Woche hinter uns haben, und sich die etwas älteren Bewohner dieser Residenz erstmal bis Weihnachten von den Strapazen erholen können und dürfen...
Spaß beiseite, es war echt toll und bewundernswert zu sehen, mit wieviel Einsatz und Engagement hier Kostüme zusammengetragen wurden, gebastelt wurde bis zum späten Abend, bis weit nach der Arbeitszeit, und wieviel Mühe sich alle gegeben haben, dies eine tolle Woche werden zu lassen! 
Viele der Arbeiterinnen sind sogar an ihren freien Tagen gekommen, um an den Feierlichkeiten teil zu haben, was ja auch nicht selbstverständlich ist!

Die nächste Woche wird auch wieder nur eine kurze Arbeitswoche, da Allerheiligen sowieso frei ist, und der Freitag frei gemacht wird, damit daraus ein langes Wochenende wird... Und ihr kennt mich ja inzwischen, ich nutze diese Zeit natürlich sinnvoll zum Reisen, für Tete und mich geht es in den Süden Chiles, nach Osorno, Valdivia, Puerto Montt und Puerto Varas, die Landschaft soll da wunderschön sein, aber dazu dann beim nächsten Mal mehr!! 

Hier wird auch endlich Frühling/Sommer und ich hoffe, dass das Wetter sich auch fürs kommende Wochenende so hält :)

Vielen Dank fürs Lesen, ich freue mich über Kommentare, 

aus dem sonnigen Chile, 

eure Lea :) 





Freitag, 5. Oktober 2012

Nachtrag zum letzten Post!

Achso, ein ganz kleiner Nachtrag zum letzten Post, dank meiner Mama :)
Die Windeln sind natürlich keine Stoffwindeln die wir waschen, sondern ganz normale Pampers, die beschriftet werden, damit die Pflegerinnen wissen, welche Windel zu welcher Oma gehört :)

Ich hoffe, es ist etwas verständlicher geworden :P
Ich freue mich, dass endlich Wochenende ist, ich habe diese Woche das erste Mal volle 5 Tage gearbeitet seit ich hier bin, das schlaucht ganz schön :P:P

Heute war hier ganz furchtbares Wetter, es hat den ganzen Tag nur geregnet, dabei soll es im Oktober nur 3 Regentage geben, aber wenn das einer davon war, gibt es ja noch Hoffnung :)

Morgen fahren wir nach Curacaví, eine unserer Nonnen hat 25-jähriges Schwesternjubiläum, was natürlich auch wieder groß gefeiert wird!!

Bis bald,

eure Lea :)   

Dienstag, 2. Oktober 2012

Soo, endlich gebe ich auch mal wieder ein Lebenszeichen von mir :)

Der erste Monat im Projekt ist um, ich habe ziemlich viel erlebt in der Zwischenzeit :)

Mhh, wo fange ich an... Also einen festen, eigenen Arbeitsplatz habe ich immernoch nicht, das Konzept der Schwester hier lautet: "probiert alles aus, lernt alles kennen, um hinterher die Urlaubsvertretung übernehmen zu können"... Eigentlich gar nicht so dumm, dann haben wir auch die Möglichkeit, die Mitarbeiterinnen hier besser kennen zu lernen :) Ich habe also die erste Woche mit Tamara in der Pflege gearbeitet, also Omis gewaschen, gefüttert, angezogen, und bespaßt :) Hier steht sogar ein Klavier, ziemlich kaputt und verstimmt, aber es ist immer ein Highlight für die Omis, wenn ich mal wieder deutsche Kinderlieder vorspiele, einige kennen sie sogar, zum Beispiel Hänschen klein, ging allein... :)

Die zweite Woche habe ich mit Marie-Luz in der Wäscherei verbracht, den ganzen Tag Wäsche waschen, trocknen, sortieren, falten und bügeln... Das war schon eher ernüchternd, und ich hatte nach der einen Woche schon das Gefühl, nie wieder Wäsche sehen zu können... Das Highlight der Tage dort waren auch die Beschriftungen der Windeln, und das Zuordnen in die richtigen Kisten und Tüten... Also wie ihr hört, war die Arbeit nicht so richtig was für mich...

Danach die Woche habe ich mit Christina gearbeitet, wir haben wieder die Omas gefüttert, gewaschen und so weiter, das ist eine ziemlich gute Gelegenheit, den Omas, die man vom Windelbeschriften mit Namen her schon kannte, Gesichter zuzuordnen.

Und im Moment arbeite ich mit Maria im Comedor, also im Essenssalon, wir kümmern uns um das Geschirr, dass alles ordentlich ist dort, geben das Essen aus, und helfen den Omas beim Essen... Diese Arbeit macht mir eigentlich auch ziemlich viel Spaß :)
Mal gucken, was noch alles folgt, ich bin gespannt und halte euch auf dem Laufenden :)

Unsere freien Tage und Wochenenden haben wir  natürlich auch gut genutzt, wir waren bei Schwester Maximas Familie auf dem Land, wo wir Empanadas selbst gemacht haben (gefüllte Teigtaschen mit Fleisch, Olive, einem gekochten Ei und Zwiebeln, seeehr lecker!) und mit gefühlt 10 Jugendlichen in unserem Alter Drachen steigen ließen :) Das war ein sehr lustiges Wochenende, wir haben die Zeit dort sehr genossen und können es gar nicht erwarten, zurück zu kehren :)
Da haben wir gerade mit allen Werwolf gespielt, ein sehr internationales Spiel!!
Yammi, die selbstgemachten Empanadas :)










unsere Gastgeberin und Rosario


























die Kirche am 18.9, und vorne 2 Jugendliche, die in der Messe Cueca
Den berühmt-berüchtigten Nationalfeiertag, den dieciocho (18ten) September haben wir natürlich mit unseren Nonnen verbracht, wir waren in der Messe und haben viiieeel gegessen, wie das hier so üblich ist an Festtagen (und auch sonst... eigentlich wird hier zu jeder sich bietenden Gelegenheit gegessen!!).

 Da wir nuneinmal mit Nonnen zusammenleben, ist die Wahrscheinlichkeit, zu kirchlichen Festen eingeladen zu werden, definitiv höher als in Deutschland :)
Wir waren also letzten Montag wieder auf einem Fest auf dem Land, die Feier der heiligen Jungfrau Mercedes, von der hatte ich leider vorher noch nie was gehört, ist aber glaub ich auch nicht so wichtig :P Dort wurden wir natürlich zum Mittagessen eingeladen, wir haben zum Glück auch einen jungen Helfer (Anfang 20) zur Seite gestellt bekommen, der uns dann aufgeklärt hat, dass das ein Essen zu Ehren des Bischofs von Rancagua ist, der zweitwichtigste Kirchenmann in Chile hinter dem Bischof von Santiago und dass sich neben uns in dem Raum nur einflussreiche und wichtige Staatsmenschen und Millionäre im Raum befunden haben... Aber das Essen war lecker!!!


Viña Miguel Torres
Außerdem haben wir die Stadt San Fernando ein wenig besser kennengelernt und haben uns eins der berühmtesten und größten Weingüter Chiles angeguckt, die Viña del Miguel Torres in Curicó, was allerdings im Winter/Frühling nicht so spektakulär war, da nichts geblüht hat und alles ziemlich kahl aussah...

Generell würde ich sagen, dass ich mich inzwischen ziemlich gut eingelebt habe, hier in Chile... Die Gefühle gehen nicht mehr jeden Tag 10 Mal hoch und runter, es hat sich eine Art Routine entwickelt, was auch mal ganz entspannend ist :) Mit der Sprache...nunja, ich würde sagen, es wird besser, ich gucke nicht mehr jedes Wort nach, ich kann sogar inzwischen die meisten meiner Fragen tatsächlich selber stellen und benutze nicht ständig Worte wie: "no entiendo" oder "repite, por favor"! Ich denke, ich muss mich noch ein wenig gedulden, das wird schon werden :P


Sooo, jetzt kommen noch ein paar Bilder, und dann wars das auch schon mit den News von hier :)



unser Zimmer!!



mein Traum :D Alle, die mich kennen, wissen wir sehr ich Hunde liebe und Momo vermisse,                                                     aber die beiden waren schon ein ganz guter Ersatz :P:P
 Ich hoffe, ich habe nicht zuu viel vergessen, wenn ihr Fragen habt, könnt ihr mir gerne schreiben, ich freue mich wie immer über Kommentare und Anregungen :)

Gaanz liebe Grüße, mil besos de Chile,

Chao,

eure Lea



Sonntag, 9. September 2012

die ersten Tage im Projekt


Soo, die erste Arbeitswoche ist jetzt vorbei! Zu Anfang, meine Samstage und Sonntage sind immer frei :D
das ist das Altenheim von vorne :)
Aber von vorne, ich bin am Dienstag endlich im Projekt angekommen, wir sind sehr herzlich von unseren drei Schwestern, Maxima, Pushpa und Bastora mit einem üppigen Mittagessen empfangen worden. Gut, dass man beim Essen nur wenig reden muss, es ist nämlich soo schwierig, das Chilenisch hier zu verstehen. Ja, ich sage Chilenisch und nicht Spanisch, da es nur wenig Gemeinsamkeiten gibt, zwischen den beiden Sprachen, die Chilenen lassen sehr viele Buchstaben weg, ziemlich wichtige Buchstaben meiner Meinung nach wie zum Beispiel das „S“ bei Espana! Zudem haben sie ziemlich viele Wörter eingeführt, die mein Wörterbuch leider auch nicht kennt!! Aber daran werden wir uns schon noch gewöhnen.
eine der Omis, die Cueca tanzt :)
Nach dem Mittagessen haben wir unser kleines, aber feines Zimmer bezogen, wir teilen uns ein Zimmer, es ist sehr nett eingerichtet, und es hängt sogar schon eine echte chilenische Flagge an der Wand! Wir müssen uns ja an den Patriotismus anpassen, der hier herrscht, selbst die Kleinsten beherrschen die Volkstänze (hier auf dem Foto sieht man zwei kleine Chilenos, die den Volkstanz Cueca tanzen). In der Altenheim-eigenen Kapelle ist selbst die Maria mit dem Jesuskind mit einer chilenischen Flagge geschmückt! Etwas verrückt, aber eigentlich sehr sympatisch!
selbst die Kleinsten sind schon voll dabei
Weiter zu meinem Tagesablauf! Ab Dienstagnachmittag sind wir direkt voll in die Arbeit eingebunden worden. Eine Mitarbeiterin, Tamara, hat das große Los gezogen, mit mir arbeiten zu dürfen! Leider verstehe ich sie nicht immer richtig, kann man sich ja vorstellen! Ich sollte eine Decke einer der Omis in den Aufenthaltsraum bringen, leider habe ich sie falsch verstanden und die Decke erstmal zur Schmutzwäsche geworfen… Diese war schon in die Waschmaschine gewandert, bevor Tamara intervenieren konnte… Aber das lockert die Stimmung beim Arbeiten :D Generell ist hier die Arbeitsatmosphäre sehr positiv, die jungen Angestellten singen und lachen viel bei der Arbeit, alle haben Spaß beim Arbeiten!
Die Seniorinnen, die hier leben, kann man in keine Gruppen einteilen… Es gibt junge und alte, kleine und große, manche sitzen in Rollstühlen, andere können keine Sekunde still sitzen! Es gibt welche, die sehr krank sind, und andere, wo man nicht wirklich erahnen kann, warum sie überhaupt in einem Altenheim wohnen…
der Markt, wo das frische Gemüse von den Bauern aus der Umgebung verkauft wird
Wir sind noch nicht lange hier, aber wir beginnen jetzt schon, eine enge Verbindung zu den Menschen aufzubauen, die Omis haben sogar Samstag morgen nach uns gefragt und sich gewundert, warum wir denn noch nicht da sind, voll süß eigentlich :)
Unsere blonden Haaren sind hier eine richtige Attraktion, die Omis können gar nicht die Finger von meinen Locken lassen, es ist echt faszinierend!
Die Stadt San Fernando haben wir auch schon etwas näher kennen gelernt, inclusive eines Gymnasiums, das Colegio Pauline von Mallinckrodt! Es waren alle ganz erstaunt, als ich erzählt habe, dass ich auch auf einem Mallinckrodt-Gymnasium war!
im Supermarkt, wie gesagt, der Patriotismus kennt keine Grenzen!!
Das Hogar de Ancianas ist im Zentrum der Stadt, in jede Richtung dauert es ca eine Stunde zu Fuß, bis man auf einen Wald bzw auf einen Feldweg trifft… Ziemlich ernüchternd auf den ersten Blick, aber man gewöhnt sich dran!
Es gibt hier unglaublich viele Straßenhunde, die allerdings alle sehr lieb sind, und sich manchmal fröhlich unseren Spaziergängen anschließen!
Ich beginne auch langsam, mich an die Essgewohnheiten der Schwestern zu gewöhnen! Am zweiten Tag, als sich die Schwester Bastora eine ganze rohe Zwiebel zu Gemüte geführt hat, haben Theresia und ich uns schon etwas konsterniert angeguckt, aber das scheint hier normal zu sein!! Und als Hermana Pushpa heute zu ihrem Salat 4 rohe Knoblauchzehen gegessen hat, war es dann ganz vorbei!! Ich hoffe nur, dass ich keine dieser etwas komischen Angewohnheiten übernehmen werde! Ich bin ja offen für alles, aber das ist schon nicht mehr schön!!

Ansonsten geht es mir hier eigentlich ziemlich gut, Montag bekommen wir endlich richtige Dienstpläne, also einen richtigen Arbeitsplatz und nicht nur an der Seite einer anderen Mitarbeiterin!

Ich freue mich wie immer über Kommentare und Anregungen,






und hoffe natürlich, dass ihr Spaß habt beim Lesen und Teilaben meines Lebens :)

Bis dann, eure Lea

Montag, 3. September 2012

Soo, erste Zwischenbilanz nach 5 Tagen:)

Ich bin gut angekommen, der Flug war gut, die Fluglinie TAM ist nur zu empfehlen, allerdings sprechen die dort nur Portugiesisch, leider kein Englisch oder Spanisch, was die Kommunikation ein wenig erschwert hat, aber wir haben es geschafft :)

Seit Freitag Nachmittag sind wir nun in einem Appartment mitten in Santiago, da wir noch
Visumsangelegenheiten klären mussten..

Wir haben viel von der Stadt gesehen, die Atmosphäre in der Stadt ist schwierig in Worte zu fassen, es ist eine riesige Metropole, es leben 6 Mio. Einwohner hier, ca. 40% der Gesamtbevölkerung Chiles, es wird überall gebaut, natürlich nur Hochhäuser, es gibt sehr schöne Teile, aber auch sehr arme und verdreckte Viertel in Santiago.
Wir haben gerade im Stadtzentrum viele Bettler und sehr arme Menschen gesehen, auch viele Straßenhändler und Schuhputzer.

Santiago ist unter einer ständigen Glocke aus Smog gefangen, die Einwohner hier haben erzählt, dass die Anden nur nach Regentagen klar zu sehen sind.
Das ist eigentlich sehr schade, denn das macht den Flair von Santiago aus, die schneebedeckten Gebirgszüge im Hintergrund.

Noch eine sehr interessante Sache in Chile ist das Geld:
Ein Euro ist umgerechnet ca. 600 Pesos wert, ich habe ein Foto beigefügt, mit einem Schein, der mich persönlich sehr beeidruckt hat :)
Als wir am zweiten Abend Essen waren, haben wir eine Rechnung über 20.050 Pesos bekommen, wir haben einfach nur gestaunt :)

Sonntag waren wir bei einer deutschen Familie zum Essen eingeladen, der Herr ist gleichzeitig unser Koordinator hier in Chile. Es war sehr informativ, sie konnten uns viele Tips geben und haben uns nach dem Essen noch einen typisch chilenischen Markt gezeigt, mit verarbeitetem Lapislazuli, einem typisch chilenischen, blaugrauen Stein, oder Kleidung aus Alpaca- und Lamawolle.

Alles in allem waren die Tage hier in Santiago sehr nett und es war gut, dass man nochmal Zeit hatte, sich an die neue Umwelt zu gewöhnen.




Dieses Foto ist entstanden in einem Park in Santiago, mit Blick auf das höchste Gebäude Südamerikas und die Anden. Zu sehen sind Alisa, Theresia (sie geht mit mir ins Projekt) und ich.


Jetzt aber zu den etwas spannenderen Dingen in meinem Freiwilligenleben:

 Morgen geht es ab ins Projekt, unser Koordinator bringt uns in das Altenheim nach San Fernando, welches etwa 130 km südlich von Santiago liegt.

Dort werde ich mein restliches Jahr verbringen, ich bin sehr gespannt, wie der Tag morgen verläuft, wie unsere Zimmersituation letztendlich aussieht, ob wir ein oder zwei Zimmer haben werden, und natürlich wie die Schwestern und die Seniorinnen sein werden und wie sie auf uns reagieren.

Aufgaben und Tätigkeiten sind auch noch nicht ganz bekannt, aber ich werde es, sobald es Neuigkeiten dazu gibt, hier natürlich erzählen :)

Ich hoffe in Deutschland ist alles gut soweit, ich freue mich immer über eure Kommentare :)

ciao, wie die Chilenen sagen,
 und bis bald,

eure Lea :) 

Donnerstag, 30. August 2012

ABFLUG!!

Hallo meine Lieben,

es ist fast soweit, heute Abend geht mein Flug nach Chile, wo ich die nächsten 12 Monate leben und arbeiten werde.
Mit einer Mitfreiwilligen Theresia aus Jena werde ich in einem Altenheim in San Fernando mitarbeiten.
Das Projekt ist geführt von drei Carmeliterinnen, mit denen wir eine Art WG führen werden.

Meine Nervosität steigt... Aber ich habe immerhin alles in die Koffer reingekriegt, so gerade eben...!

Sobald ich mich vor Ort ein wenig eingelebt habe, gebe ich euch die neuesten Infos durch:)

Ich würde mich über Kommentare freuen,

bis bald,

eure Lea