Soo, die erste Arbeitswoche ist jetzt vorbei!
Zu Anfang, meine Samstage und Sonntage sind immer frei :D
das ist das Altenheim von vorne :) |
Aber von vorne, ich bin am Dienstag endlich im Projekt
angekommen, wir sind sehr herzlich von unseren drei Schwestern, Maxima, Pushpa
und Bastora mit einem üppigen Mittagessen empfangen worden. Gut, dass man beim
Essen nur wenig reden muss, es ist nämlich soo schwierig, das Chilenisch hier
zu verstehen. Ja, ich sage Chilenisch und nicht Spanisch, da es nur wenig
Gemeinsamkeiten gibt, zwischen den beiden Sprachen, die Chilenen lassen sehr
viele Buchstaben weg, ziemlich wichtige Buchstaben meiner Meinung nach wie zum
Beispiel das „S“ bei Espana! Zudem haben sie ziemlich viele Wörter eingeführt,
die mein Wörterbuch leider auch nicht kennt!! Aber daran werden wir uns schon
noch gewöhnen.
eine der Omis, die Cueca tanzt :) |
Nach dem Mittagessen haben wir unser kleines, aber feines
Zimmer bezogen, wir teilen uns ein Zimmer, es ist sehr nett eingerichtet, und
es hängt sogar schon eine echte chilenische Flagge an der Wand! Wir müssen uns
ja an den Patriotismus anpassen, der hier herrscht, selbst die Kleinsten
beherrschen die Volkstänze (hier auf dem Foto sieht man zwei kleine Chilenos,
die den Volkstanz Cueca tanzen). In der Altenheim-eigenen Kapelle ist selbst
die Maria mit dem Jesuskind mit einer chilenischen Flagge geschmückt! Etwas
verrückt, aber eigentlich sehr sympatisch!
selbst die Kleinsten sind schon voll dabei |
Weiter zu meinem Tagesablauf! Ab Dienstagnachmittag sind wir
direkt voll in die Arbeit eingebunden worden. Eine Mitarbeiterin, Tamara, hat
das große Los gezogen, mit mir arbeiten zu dürfen! Leider verstehe ich sie
nicht immer richtig, kann man sich ja vorstellen! Ich sollte eine Decke einer
der Omis in den Aufenthaltsraum bringen, leider habe ich sie falsch verstanden
und die Decke erstmal zur Schmutzwäsche geworfen… Diese war schon in die
Waschmaschine gewandert, bevor Tamara intervenieren konnte… Aber das lockert
die Stimmung beim Arbeiten :D Generell ist hier die Arbeitsatmosphäre sehr
positiv, die jungen Angestellten singen und lachen viel bei der Arbeit, alle
haben Spaß beim Arbeiten!
Die Seniorinnen, die hier leben, kann man in keine Gruppen
einteilen… Es gibt junge und alte, kleine und große, manche sitzen in
Rollstühlen, andere können keine Sekunde still sitzen! Es gibt welche, die sehr
krank sind, und andere, wo man nicht wirklich erahnen kann, warum sie überhaupt
in einem Altenheim wohnen…
der Markt, wo das frische Gemüse von den Bauern aus der Umgebung verkauft wird |
Wir sind noch nicht lange hier, aber wir beginnen jetzt
schon, eine enge Verbindung zu den Menschen aufzubauen, die Omis haben sogar
Samstag morgen nach uns gefragt und sich gewundert, warum wir denn noch nicht
da sind, voll süß eigentlich :)
Unsere blonden Haaren sind hier eine richtige Attraktion,
die Omis können gar nicht die Finger von meinen Locken lassen, es ist echt
faszinierend!
Die Stadt San Fernando haben wir auch schon etwas näher
kennen gelernt, inclusive eines Gymnasiums, das Colegio Pauline von
Mallinckrodt! Es waren alle ganz erstaunt, als ich erzählt habe, dass ich auch
auf einem Mallinckrodt-Gymnasium war!
im Supermarkt, wie gesagt, der Patriotismus kennt keine Grenzen!! |
Das Hogar de Ancianas ist im Zentrum der Stadt, in jede
Richtung dauert es ca eine Stunde zu Fuß, bis man auf einen Wald bzw auf einen
Feldweg trifft… Ziemlich ernüchternd auf den ersten Blick, aber man gewöhnt
sich dran!
Es gibt hier unglaublich viele Straßenhunde, die allerdings
alle sehr lieb sind, und sich manchmal fröhlich unseren Spaziergängen
anschließen!
Ich beginne auch langsam, mich an die Essgewohnheiten der
Schwestern zu gewöhnen! Am zweiten Tag, als sich die Schwester Bastora eine
ganze rohe Zwiebel zu Gemüte geführt hat, haben Theresia und ich uns schon etwas
konsterniert angeguckt, aber das scheint hier normal zu sein!! Und als Hermana
Pushpa heute zu ihrem Salat 4 rohe Knoblauchzehen gegessen hat, war es dann
ganz vorbei!! Ich hoffe nur, dass ich keine dieser etwas komischen
Angewohnheiten übernehmen werde! Ich bin ja offen für alles, aber das ist schon
nicht mehr schön!!
Ansonsten geht es mir hier eigentlich ziemlich gut, Montag
bekommen wir endlich richtige Dienstpläne, also einen richtigen Arbeitsplatz
und nicht nur an der Seite einer anderen Mitarbeiterin!
Ich freue mich wie immer über Kommentare und Anregungen,
und hoffe natürlich, dass ihr Spaß habt beim Lesen und
Teilaben meines Lebens :)
Bis dann, eure Lea