Sonntag, 9. September 2012

die ersten Tage im Projekt


Soo, die erste Arbeitswoche ist jetzt vorbei! Zu Anfang, meine Samstage und Sonntage sind immer frei :D
das ist das Altenheim von vorne :)
Aber von vorne, ich bin am Dienstag endlich im Projekt angekommen, wir sind sehr herzlich von unseren drei Schwestern, Maxima, Pushpa und Bastora mit einem üppigen Mittagessen empfangen worden. Gut, dass man beim Essen nur wenig reden muss, es ist nämlich soo schwierig, das Chilenisch hier zu verstehen. Ja, ich sage Chilenisch und nicht Spanisch, da es nur wenig Gemeinsamkeiten gibt, zwischen den beiden Sprachen, die Chilenen lassen sehr viele Buchstaben weg, ziemlich wichtige Buchstaben meiner Meinung nach wie zum Beispiel das „S“ bei Espana! Zudem haben sie ziemlich viele Wörter eingeführt, die mein Wörterbuch leider auch nicht kennt!! Aber daran werden wir uns schon noch gewöhnen.
eine der Omis, die Cueca tanzt :)
Nach dem Mittagessen haben wir unser kleines, aber feines Zimmer bezogen, wir teilen uns ein Zimmer, es ist sehr nett eingerichtet, und es hängt sogar schon eine echte chilenische Flagge an der Wand! Wir müssen uns ja an den Patriotismus anpassen, der hier herrscht, selbst die Kleinsten beherrschen die Volkstänze (hier auf dem Foto sieht man zwei kleine Chilenos, die den Volkstanz Cueca tanzen). In der Altenheim-eigenen Kapelle ist selbst die Maria mit dem Jesuskind mit einer chilenischen Flagge geschmückt! Etwas verrückt, aber eigentlich sehr sympatisch!
selbst die Kleinsten sind schon voll dabei
Weiter zu meinem Tagesablauf! Ab Dienstagnachmittag sind wir direkt voll in die Arbeit eingebunden worden. Eine Mitarbeiterin, Tamara, hat das große Los gezogen, mit mir arbeiten zu dürfen! Leider verstehe ich sie nicht immer richtig, kann man sich ja vorstellen! Ich sollte eine Decke einer der Omis in den Aufenthaltsraum bringen, leider habe ich sie falsch verstanden und die Decke erstmal zur Schmutzwäsche geworfen… Diese war schon in die Waschmaschine gewandert, bevor Tamara intervenieren konnte… Aber das lockert die Stimmung beim Arbeiten :D Generell ist hier die Arbeitsatmosphäre sehr positiv, die jungen Angestellten singen und lachen viel bei der Arbeit, alle haben Spaß beim Arbeiten!
Die Seniorinnen, die hier leben, kann man in keine Gruppen einteilen… Es gibt junge und alte, kleine und große, manche sitzen in Rollstühlen, andere können keine Sekunde still sitzen! Es gibt welche, die sehr krank sind, und andere, wo man nicht wirklich erahnen kann, warum sie überhaupt in einem Altenheim wohnen…
der Markt, wo das frische Gemüse von den Bauern aus der Umgebung verkauft wird
Wir sind noch nicht lange hier, aber wir beginnen jetzt schon, eine enge Verbindung zu den Menschen aufzubauen, die Omis haben sogar Samstag morgen nach uns gefragt und sich gewundert, warum wir denn noch nicht da sind, voll süß eigentlich :)
Unsere blonden Haaren sind hier eine richtige Attraktion, die Omis können gar nicht die Finger von meinen Locken lassen, es ist echt faszinierend!
Die Stadt San Fernando haben wir auch schon etwas näher kennen gelernt, inclusive eines Gymnasiums, das Colegio Pauline von Mallinckrodt! Es waren alle ganz erstaunt, als ich erzählt habe, dass ich auch auf einem Mallinckrodt-Gymnasium war!
im Supermarkt, wie gesagt, der Patriotismus kennt keine Grenzen!!
Das Hogar de Ancianas ist im Zentrum der Stadt, in jede Richtung dauert es ca eine Stunde zu Fuß, bis man auf einen Wald bzw auf einen Feldweg trifft… Ziemlich ernüchternd auf den ersten Blick, aber man gewöhnt sich dran!
Es gibt hier unglaublich viele Straßenhunde, die allerdings alle sehr lieb sind, und sich manchmal fröhlich unseren Spaziergängen anschließen!
Ich beginne auch langsam, mich an die Essgewohnheiten der Schwestern zu gewöhnen! Am zweiten Tag, als sich die Schwester Bastora eine ganze rohe Zwiebel zu Gemüte geführt hat, haben Theresia und ich uns schon etwas konsterniert angeguckt, aber das scheint hier normal zu sein!! Und als Hermana Pushpa heute zu ihrem Salat 4 rohe Knoblauchzehen gegessen hat, war es dann ganz vorbei!! Ich hoffe nur, dass ich keine dieser etwas komischen Angewohnheiten übernehmen werde! Ich bin ja offen für alles, aber das ist schon nicht mehr schön!!

Ansonsten geht es mir hier eigentlich ziemlich gut, Montag bekommen wir endlich richtige Dienstpläne, also einen richtigen Arbeitsplatz und nicht nur an der Seite einer anderen Mitarbeiterin!

Ich freue mich wie immer über Kommentare und Anregungen,






und hoffe natürlich, dass ihr Spaß habt beim Lesen und Teilaben meines Lebens :)

Bis dann, eure Lea

Montag, 3. September 2012

Soo, erste Zwischenbilanz nach 5 Tagen:)

Ich bin gut angekommen, der Flug war gut, die Fluglinie TAM ist nur zu empfehlen, allerdings sprechen die dort nur Portugiesisch, leider kein Englisch oder Spanisch, was die Kommunikation ein wenig erschwert hat, aber wir haben es geschafft :)

Seit Freitag Nachmittag sind wir nun in einem Appartment mitten in Santiago, da wir noch
Visumsangelegenheiten klären mussten..

Wir haben viel von der Stadt gesehen, die Atmosphäre in der Stadt ist schwierig in Worte zu fassen, es ist eine riesige Metropole, es leben 6 Mio. Einwohner hier, ca. 40% der Gesamtbevölkerung Chiles, es wird überall gebaut, natürlich nur Hochhäuser, es gibt sehr schöne Teile, aber auch sehr arme und verdreckte Viertel in Santiago.
Wir haben gerade im Stadtzentrum viele Bettler und sehr arme Menschen gesehen, auch viele Straßenhändler und Schuhputzer.

Santiago ist unter einer ständigen Glocke aus Smog gefangen, die Einwohner hier haben erzählt, dass die Anden nur nach Regentagen klar zu sehen sind.
Das ist eigentlich sehr schade, denn das macht den Flair von Santiago aus, die schneebedeckten Gebirgszüge im Hintergrund.

Noch eine sehr interessante Sache in Chile ist das Geld:
Ein Euro ist umgerechnet ca. 600 Pesos wert, ich habe ein Foto beigefügt, mit einem Schein, der mich persönlich sehr beeidruckt hat :)
Als wir am zweiten Abend Essen waren, haben wir eine Rechnung über 20.050 Pesos bekommen, wir haben einfach nur gestaunt :)

Sonntag waren wir bei einer deutschen Familie zum Essen eingeladen, der Herr ist gleichzeitig unser Koordinator hier in Chile. Es war sehr informativ, sie konnten uns viele Tips geben und haben uns nach dem Essen noch einen typisch chilenischen Markt gezeigt, mit verarbeitetem Lapislazuli, einem typisch chilenischen, blaugrauen Stein, oder Kleidung aus Alpaca- und Lamawolle.

Alles in allem waren die Tage hier in Santiago sehr nett und es war gut, dass man nochmal Zeit hatte, sich an die neue Umwelt zu gewöhnen.




Dieses Foto ist entstanden in einem Park in Santiago, mit Blick auf das höchste Gebäude Südamerikas und die Anden. Zu sehen sind Alisa, Theresia (sie geht mit mir ins Projekt) und ich.


Jetzt aber zu den etwas spannenderen Dingen in meinem Freiwilligenleben:

 Morgen geht es ab ins Projekt, unser Koordinator bringt uns in das Altenheim nach San Fernando, welches etwa 130 km südlich von Santiago liegt.

Dort werde ich mein restliches Jahr verbringen, ich bin sehr gespannt, wie der Tag morgen verläuft, wie unsere Zimmersituation letztendlich aussieht, ob wir ein oder zwei Zimmer haben werden, und natürlich wie die Schwestern und die Seniorinnen sein werden und wie sie auf uns reagieren.

Aufgaben und Tätigkeiten sind auch noch nicht ganz bekannt, aber ich werde es, sobald es Neuigkeiten dazu gibt, hier natürlich erzählen :)

Ich hoffe in Deutschland ist alles gut soweit, ich freue mich immer über eure Kommentare :)

ciao, wie die Chilenen sagen,
 und bis bald,

eure Lea :)